Indoeuropäische Götter
- die Anderswelt
Die Vielfalt der keltischen Götter ist enorm. Doch wenn wir uns bewußt werden, wie weit die Kelten verbreitet waren und wie groß die einzelnen zeitlichen Epochen waren (Hallstatt und La-Tene bei den Festlandkelten; und die Inselkelten, die ebenso ihre ganz besondere Kultur entwickelten, bis heute), dann scheint das alles nicht mehr so verwirrend. Bei den germanischen Göttern verhält es sich ähnlich.
Es gab überregionale Götter, doch jeder Stamm hatte zusätzlich
noch seine "eigenen" Götter. Das bedeutet, daß die Namengebung
in der üblichen Landessprache stattgefunden hat. Außerdem haben Küstenbewohner
wiederum andere Hauptgottheiten wie Waldbewohner.
Zu beachten ist weiterhin, daß im Wandel der Zeit sich das Volk und die
Lebensgewohnheiten (Jäger, Fischer, Bauern, oder eine Mischform) verändert
haben, demnach haben sich auch die Götter verändert.
Doch wenn wir die Attribute der einzelnen Gottheiten vergleichen, dann stellen wir fest, das alle Stämme Gottheiten mit ähnlichen Attributen hatten.
Muttergottheiten und Vatergottheiten als Fruchtbarkeitsgottheiten, Gottheiten die die Gemeinschaft schützen in Kriegs- wie auch in Friedenszeiten, Heilsgottheiten, Gottheiten für die Jagd und die Ernte, Wesen aus der Anderswelt und Totemtiere als Beschützer, die Ahnen wurden angerufen ...
Und ganz besonders interessant ist es, wenn wir die Religion anderer Naturvölker betrachten. Sie sind auf anderen Kontinenten (noch) heimisch (gewesen), und die Eigenschaften ihrer Götter sind mit denen der indogermanischen Stämme ähnlich...
Die keltischen und germanischen Stämme kannten die Schrift, z.B. für Buchführung auf dem Hof. Doch die heiligen Mysterien die die Druiden lehrten durften nicht aufgeschrieben werden, sondern wurden von den Barden in Form von Liedern, Geschichten und Gedichten weitergegeben.
Auch in diesem Bereich habe ich die Erfahrung gemacht:
Die Götter können nicht in Schubladen gepackt werden. Manche sind ganz klar voneinander zu unterscheiden, andere wiederum haben Eigenschaften,
die schon bei einer anderen Gottheit zu finden waren. An anderer Stelle habe ich es schon geschildert ... alles ist miteinander verwoben
und durchdringt sich gegenseitig ...
Mit den Informationen an dieser Stelle möchte ich Dir eine kurze Übersicht vermitteln und habe hier nur die bekanntesten Gottheiten mit ihren gebräuchlichsten Attributen aufgeführt, um Dir einen kleinen Überblick zu verschaffen ... und das ist schon eine Menge ...
Von der irischen und walisischen Götterwelt ist am meisten überliefert, wobei die alten Texte christliche Einflüsse haben (Mabinogion, Book of Kells, viele alte private Handschriften).
Zum Bild: Leider weiß ich nicht mehr wo ich dieses schöne
Bild her habe.
Wenn Ihr es kennt, dann laßt es mich bitte wissen.
Die Götter der Tuatha de Dannans (Irische Gottheiten)
Die Geschlechter von Don und Llyr (walisische Gottheiten)
Gottheiten der Festlandkelten
Über die Götterwelt der Festlandkelten gibt es leider nur Aufzeichnungen
von Cäsar, Tacitus und anderen Gelehrten aus der Antike. Diese Aufzeichnungen
stehen unter dem Einfluß des Autors und sind nur bedingt zu gebrauchen.
Zum Beispiel bei Cäsar handelt es sich um einen Feldherren, der die Gallier,
in der Schlacht um Alesia, vernichtend geschlagen hat... Anhand der Archäologie
und Mythologie haben wir hier bessere Möglichkeiten zu forschen.
Der Gott Cernunnos auf dem Kessel von Gundestrup, oder ist
er doch eher ein Schamane? ... vielleicht auch beides ? ;-)
Bild entnommen aus dem Buch "Mythologie" Herausgegeben von Roy Willis
Anu, Anna, Dana | Muttergottheiten | |
Brigid, Rigani | Muttergottheit, Stärke und Geduld, Schutzherrin der Künste, des Herdes und Krieger, Heilwissen, Magie, Dichtkunst (wie Irland) | |
Cernunnos | der gehörnte Gott, Gott der Natur, Herr des Waldes und der Tiere, Fruchtbarkeit | |
Epona | Pferdegöttin, Fruchtbarkeit | |
Lugh | Herr aller Künste, Verbindung zur Sonne aber auch Merkur | |
Morrigan | Kriegsgöttin | |
Nantosvelta | Flußgöttin, Mutterschaft | |
Sucellus, Taranis | Der Donnernde, Gott des Hammers, Vatergott, Himmelsgott | |
Teutates | Herrscher der Menschen, Kriegsgott, einer der ältesten und mächtigsten Götter der Festlandkelten | |
Die nordischen Gottheiten
Von den nordischen Göttern berichtet uns die "jüngere Edda" von Snorri Sturluson 13. Jh. in isländischer Sprache. Aber auch Historiker wie der Angelsachse Beda 8.Jh und der Däne Saxo Grammaticus Ende des 12.Jh. Es gibt noch viele andere Schriften, doch sind diese weit verstreut und nur noch in Fragmenten erhalten. Allerdings wurden diese Schriften ebenfalls erstellt, als das Christentum schon Einfluß in die spirituellen Vorstellungen der Menschen nahm.
Skandinavische Gottheiten aus der Wickingerzeit
Frühgermanische Gottheiten | ||
Donar | Gott des Himmels und des Donners | |
Frea | Gemahlin Wodans, oberste Göttin | |
Ing | Fruchtbarkeitsgott mit Wagen | |
Nehalennia | Göttin der Fruchtbarkeit und des Meeres, wurde an der Küste Hollands verehrt | |
Taiwas | Gott des Himmels, des Gesetzes und der Schlacht | |
Wodan
|
Gott der Unterwelt, Magie, Inspiration, Dichtung und der Schlacht
|
Für weitere Studien kannst Du noch die Märchen beachten. Doch auch hier ist im Laufe der Zeit einiges verändert worden. Das ist aber auch "normal". Die Gesellschaft verändert sich, genauso verändern sich auch die Geschichten.
Es ist unmöglich auf archäologischem und literarischem Weg die Religion unserer Ahnen komplett herauszufinden und zu rekonstruieren.
Wenn Du die alte Religion für Dich wieder ins Leben rufen möchtest, dann solltest Du die Mysterien zusätzlich diesem Zeitalter anpassen. Wir leben nun einmal im 21 Jh.
Du kannst die archäologischen Werke, Märchen, Mythen und Volksbräuche
studieren. anschließend versuche Dich in die Welt von damals zu versetzen, was den
Menschen wichtig gewesen sein muß, wie sie gelebt und empfunden haben
müssen. Dann vergleiche das "Ergebnis" mit dem Leben dieses Zeitalters,
und Du wirst entdecken, daß Du so einiges, wenn auch nicht alles, in diese
Zeit integrieren kannst.
Aber das Wichtigste dabei ist, daß Du auf Deine innere Stimme hörst
...
auf das was Dein Gefühl und Dein Herz Dir sagt ...
dann ist es richtig und gut für Dich!
Kannst Du spüren,
daß das Universum mehr beherbergt wie die Allgemeinheit annimmt und die Wissenschaft behauptet?
Daß die Menschheit Teil der Natur und der Schöpfung ist?
Das Pflanzen und Tiere unsere Brüder und Schwestern sind?
Kinder von Mutter Erde und Vater Sonne
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